ALZEY. Es war ein besonderes Jubiläum, das die Gustav-Heinemann-Realschule plus in diesen Tagen zu würdigen verstand. Seit 40 Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen der Alzeyer Schule und der Ruhunga Primary School in Ruanda. Dieser Geburtstag wurde gebührend begangen mit Workshops und einer Feierstunde. Am Vormittag hatte sich Besuch aus Kaiserslautern angekündigt. Dort lebt Venoste Kubwimana. Er stammt aus Ruanda und gab den Schülern Einblicke in das Leben und die Kultur in diesem Land. Zudem wurden mittels Workshops kritische Themen wie Rassismus und hartnäckige Stereotype angesprochen.
Unsere Partnerschule in Ruanda hat für uns viel Bedeutung.Aus gutem Grund: Die Gustav-Heinemann-Realschule plus schmückt sich seit 2010 mit der Plakette „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Schulleiter Heribert Seib darf also stolz auf seine Schule sein. Nach einer Vereinsgründung in den Jahren 2002 und 2003 wurde die Partnerschaft wieder aktiviert. Mit der damaligen Schulleiterin Friedemann und dem ehemaligen stellvertretenden Schulleiter Reinhard Horch wurde die Partnerschaft mit neuem Leben gefüllt. „Es ist erstaunlich, was in der Ruhunga Primary School in den vergangenen Jahren mit der Unterstützung der Schule geleistet worden ist“, lobten Christine Müller und Christoph Burkhard das Engagement. 2006 konnte beispielsweise eine lebensnotwendige Wasserleitung gebaut werden, von der auch die Menschen profitieren, die an der Schule wohnen. Die Kosten betrugen damals rund 4000 Euro. Sechs Jahre später konnten mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz drei Klassen räume gebaut werden. Zusätzlich wurden sechs Klassenräume renoviert. Doch damit nicht genug: Ein Direktionsbüro sowie eine Toilettenanlage wurden komplett neu errichtet. Die Gesamtkosten lagen bei rund 75.000 Euro. Mit einer weiteren Schulspende von 1000 Euro wurde zudem die Pflanzung mehrerer Bäume möglich. Die Freude in der ruandischen Partnerschule war groß, als mit weiterer Unterstützung des Landes und der Schule endlich eine Stromversorgung und eine technische Ausstattung in einem Umfang von 45.000 Euro realisiert werden konnte. Insgesamt flossen in den vergangenen 20 Jahren 138.000 Euro an die Schule in Ruanda. Hierzu hat die Alzeyer Schule 29.000 Euro bei getragen. Vorstandsmitglied Stefanie Rogles, die die Ruanda AG an der Schule leitet, konnte sich mit einigen Schülern vor rund zwei Jahren selbst davon überzeugen, dass die Spenden richtig investiert wurden und die Schule in einem guten Zu stand ist. Dafür sprachen Christine Müller und Christoph Burkhard einen besonderen Dank aus. „Unsere Partnerschule in Ruanda hat für uns viel Bedeutung“, betonte der Landesschülersprecher und Bundesreferent von Rheinland-Pfalz, Adar Belice. Er ist der Kreisschülersprecher des Landkreises Alzey-Worms. Der Schülerschaft sei es eine Herzensangelegenheit, die ferne afrikanische Kultur kennenzulernen. Zudem die ne es dazu, antirassistische Projekte zu gestalten und für den allgemeinen Frieden zu stehen. Die Ruanda AG dient auch dazu, Engagement für schwächere und ärmere Kin der zu zeigen, soziale Ungerechtigkeiten und Benachteiligung zu bekämpfen. Die Gustav-Heinemann-Schule sei ein Ort, an dem Rassismus, Faschismus, Sexismus und alles Menschenverachtende nichts zu suchen habe. Die Schule stehe für Toleranz und Akzeptanz aller Menschen.