ALZEY-WORMS. Seit 40 Jahren besteht die Graswurzelpartnerschaft zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und Ruanda – und noch immer erwachsen aus ihr große Gewächse. Die Berufsbildende Schule Alzey (BBS) hat vergangene Woche offiziell eine Partnerschaft mit der Muramba TVET Schule im Gebiet Hindiro in Ruanda geschlossen. Schulleiter Markus Eiden setzte seine Unterschrift unter die Urkunde und bedauerte, dass nicht im Beisein des Schulleiters aus der Partner schule tun zu können. Doch noch sei die Urkunde nur ein Stück Papier. Nun gilt es, die Partnerschaft mit Leben zu füllen. Es gebe viele Berührungspunkte zwischen den beiden Schulen, erklären Meike Lecher, Leiterin der neuen AG Ruanda, und ihre Kollegin Antje ALZEY-WORMS. Seit 40 Jahren besteht die Graswurzelpartnerschaft zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und Ruanda – und noch immer erwachsen aus ihr große Gewächse. Die Berufsbildende Schule Alzey (BBS) hat vergangene Woche offiziell eine Partnerschaft mit der Muramba TVET Schule im Gebiet Hindiro in Ruanda geschlossen. Schulleiter Markus Eiden setzte seine Unterschrift unter die Urkunde und bedauerte, dass nicht im Beisein des Schulleiters aus der Partner schule tun zu können. Doch noch sei die Urkunde nur ein Stück Papier. Nun gilt es, die Partnerschaft mit Leben zu füllen. Es gebe viele Berührungspunkte zwischen den beiden Schulen, erklären Meike Lecher, Leiterin der neuen AG Ruanda, und ihre Kollegin Antje Behrens. Die ersten Anknüpfungspunkte sind auch schon gefunden: Spenden aus Plätzchenaktionen und Spendenläufen der Fairtrade AG sowie dem Popcorn-Verkauf bei Filmvorführungen, aber auch die Einbindung in den Unterricht in Fächern wie Englisch, Sozialkunde, Biologie und sogar Mathematik seien denkbar. Auch einige Ausbildungsbereiche überschneiden sich, etwa die Kfz-Mechanik, Hauswirtschaft, Elektronik, Baugewerbe und Metalltechnik. Die Muramba TVET School wurde 2005 gegründet und mithilfe von Fördergeldern des Landes Rheinland-Pfalz und des Fördervereins Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms zu einer Berufsbildenden Schule unter der Trägerschaft der Kolpingfamilie umgebaut. Derzeit arbeiten dort 19 Lehrer. Sie wird von 245 Schülern besucht, 179 Männern und 66 Frauen, erläutert Christine Müller, Gründerin des Fördervereins. Sie selbst war seit 2003 mehrmals dort, als nur ein Gebäude stand. „Die berufliche Bildung ist ein Sprungbrett für den Wohlstand der Leute“, betont Müller. So wurde diese Schule zu einem geförderten Partnerschaftsprojekt. Im Laufe der Jahre entstand eines der ersten zweistöckigen Schulhäuser innerhalb der Partnerschaft und neue Werkstätten, etwa eine Nähwerkstatt und zuletzt eine Kfz-Werkstatt, deren Ausstattung ebenfalls von Landeszuschüssen bezahlt wurde. Früher sei die Stromzufuhr fürs Nähatelier über einen Generator schwierig gewesen, das habe sich seitdem gebessert. Der Fortschritt sei wie Tag und Nacht, berichtet Müller von ihrem letzten Besuch 2019. Die Schule habe Einnahme quellen gefunden mit ihren Werkstätten. Die Zimmerleute schreinerten Schulbänke für andere Partnerschaftsschulen in Ruanda, die Frauen schneiderten Schuluniformen. Dies sei eine zusätzliche Einkommensquelle für die Schulen. Nur die Lehrkräfte selbst werden vom Staat bezahlt. Zwei von 18 Berufsausbildungseinrichtungen in Ruanda werden vom Förderverein betreut. Natürlich seien dies nicht Standards, die man von Deutschland gewohnt sei, doch durch die staatlich anerkannte Berufsausbildung hätten die jungen Menschen eine Zukunft. 75 Prozent der Bevölkerung sei unter 30 Jahre alt, sagt Müller. Nach ihrem Abschluss erhielten die ehemaligen Schüler einen Werkzeugkoffer für ihr Gewerk als Startgeschenk ins Berufsleben. Nicht alle fänden einen Job in einem Betrieb, doch in den letzten Jahren haben sich viele kleine Hand werksbetriebe in Ruanda gegründet. „Ich habe nicht erlebt, dass nach der Ausbildung jemand arbeitslos geblieben wäre“, sagt Müller. Die BBS in Alzey und der Partnerschaftsverein hoffen nun, dass die Partnerschaft Früchte trägt. Die Schüler aus beiden Ländern könnten von einer solchen Partnerschaft nur profitieren, ist Müller über zeugt und hofft, dass die neue Verbindung neben den Projekten so weit wächst, dass in der Zukunft auch ein Schüler- und Lehreraustausch möglich wird
Schulleiter Markus Eiden unterzeichnet den Partnerschaftsvertrag