Kühe für eine Schule? Nein, das ist kein Witz. Jean Baptiste Karirwanda, Direktor der Eicher Partnerschule Kiziguro, würde von dem Geld, das die Eicher Grundschüler dieses Jahr erlaufen werden, furchtbar gerne Kühe für seine Schützlinge kaufen. Genau genommen fließt ein Teil des Geldes in den Kauf der Tiere, der andere Teil wird dann für das Futter und die medizinische Versorgung verwendet. So könnten seine Schülerinnen und Schüler täglich Milch bekommen, die sie oft entbehren müssen. Das wäre eine wunderbare und gesunde Erweiterung des Essensangebotes der Schule Kiziguro und darüber hinaus hofft der Direktor, dass die Kühe auch Nachwuchs produzieren, sodass es sich auch um eine recht nachhaltige Anschaffung handeln würde. Also, Kühe für Ruanda? „Na klar!“ brüllten rund 200 Kinderstimmchen und stürzten sich vergangenen Montag voll Eifer auf die Aschebahn des Eicher Sportplatzes. Schon im Vorfeld hatten sich die Mädchen und Jungen wieder Sponsoren gesucht, die sich bereit erklärten, pro gelaufener Runde einen beliebigen Betrag zu spenden.
Mit ihnen lief dieses Mal aber auch ein echter Promi. Bürgermeister Maximilian Abstein hielt sein Versprechen des letzten Jahres und rannte trotz kühl-feuchter Witterung zwischen Sitzungsterminen und Aktenkunde fröhlich mit den Eicher Grundschülern Runde um Runde. „Ich habe großen Respekt vor dem sportlichen Einsatz und der hervorragenden Leistung der Schülerinnen und Schüler. Diese feste Partnerschaft zwischen der Grundschule Eich und der ruandischen Partnerschule ist eine tolle Sache und bewirkt viel Gutes! Da tausche ich den feinen Zwirn doch sehr gerne mit dem Trainingsanzug“. „Das ist cool, dass er mitläuft“, findet Sarah und Ben traut dem Bürgermeister sogar 8 Runden zu!
Christine Müller, Geschäftsführerin des Fördervereins, bedankte sich schon vor dem Start bei allen Beteiligten, denn „diese Partnerschaft ist eine der Aktivsten im Landkreis Alzey-Worms und bringt das meiste Geld für seine afrikanische Partnerschule“. So wurden von dem Geld des Spendenlaufs 2016 Unterrichtsmaterialien wie eine Karte von Rwanda und des afrikanischen Kontinents, 10 Biologie-Unterrichtskarten , 14 Paar Fussballschuhe, 3 Fussbälle, 3 Volleybälle, Schul-Uniformen für Kinder aus allen Jahrgangsstufen, deren Familien sich die Uniformen nicht leisten können, 1 Trommel für den „Traditional Dance Club“ der Schule und 20 mal Kleidung für die Kinder, die im Club teilnehmen, angeschafft. Außerdem konnten 34 beschädigte Schulbänke ersetzt werden.
Maximilian Abstein zeigte indes, dass er nicht nur „Bürgermeister“ kann. Er kann auch laufen. Am Ende stehen 25 Runden à 400 m bei ihm zu Buche. Da er sein eigener Sponsor ist, kommt bei ihm nun bestimmt eine ordentliche Summe für den Kauf der Kühe zusammen. Zahlreiche Eltern waren ebenfalls an dem kühlen Montag gekommen, um ihre Kinder und auch den VG-Chef zu unterstützen. Mitglieder des Fördervereins der Grundschule versorgten die Läufer wie immer mit Getränken und frischem Obst. Wie viel Geld die Eicher Grundschulkinder dieses Mal für ihre Partnerschule Kiziguro erlaufen haben, wird am 13. Juni um 11 Uhr bei der Scheckübergabe an den Förderverein Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms bekannt gegeben.
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