Realschule Plus Eich spendet 2.773,50 Euro an „Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms e.V.“ / VG Eich stockt Summe auf 3.000 Euro auf
Von Vera Beiersdörfer Einen Tag lang nicht zur Schule gehen und dabei auch noch Gutes für Gleichaltrige in Afrika tun. Das war für zahlreiche Schüler der Realschule Plus in Eich gar keine Frage und so nahmen sie vor den Sommerferien am Aktionstag „Dein Tag für Afrika“ teil. An der bundesweiten Kampagne des gemeinnützigen Vereins „Aktion Tagwerk“ können sich Schüler jeden Alters und aller Schulformen beteiligen.
Die Idee ist, dass die Teilnehmer an einem Tag im Schuljahr arbeiten, einen Spendenlauf veranstalten oder andere kreative Aktionen im Klassenverband planen. Ihren Lohn spenden die Jugendlichen dann für Bildungsprojekte in fünf afrikanischen Ländern.
„Auch diesmal haben wieder enorm viele Schüler aus den insgesamt 18 fünften bis zehnten Klassen teilgenommen“, freuten sich Schulleiterin Anette Kercher und Lehrerin Sophie Schön, Ruandabeauftragte, bei der Spendenübergabe. Seit 13 Jahren ist die Realschule Plus Eich Partner des Vereins „Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms e.V.“ und unterstützt ihre Partnerschule in Butezi. Die Schüler hatten sich während des Aktionstages in vielen verschiedenen Tätigkeitsbereichen ins Zeug gelegt. Egal, ob Hausarbeit bei Oma, Mithelfen in Mamas Job als Altenpflegerin oder Aushilfs-Fahrradexperte bei Gölz in Worms. Im Vorfeld schloss jeder Schüler einen verbindlichen Vertrag mit seinem „Arbeitgeber“, in dem die Bezahlung geregelt wurde. Insgesamt kamen so stolze 2.773,50 Euro zusammen, die am Freitag an den Vereinsvorsitzenden Christoph Burkhard sowie die stellvertretende Vorsitzende Christine Müller und den Schatzmeister Joachim Maurer übergeben werden konnten. „Mir hat es richtig Spaß gemacht, was für die Kinder in Afrika zu tun“, so der 16-jährige Bülent Höschle, der zum fünften Mal am Aktionstag teilgenommen hatte.
Stefan-Felix Göttle, stellvertretender Schulleiter, unterstrich zudem den gesellschaftspolitischen Aspekt der Kampagne „Ich halte es für äußerst wichtig, dass die Jugendlichen lernen abzugeben. Ich bin stolz, dass sich so viele Schüler bereit erklärt haben, arme Kinder in einem anderen Land zu unterstützen.“
Verbandsbürgermeister Maximilian Abstein zeigte sich ebenfalls beeindruckt von dem freiwilligen Engagement der Schüler und bot an, beim nächsten Aktionstag interessierte Jugendliche in der Verwaltung zu beschäftigen. Mit dabei hatte er einen weiteren Spendenscheck, um die Summe auf 3.000 Euro aufzustocken.
„Das Geld soll zur Anschaffung von 100 Schuluniformen, zwei Laptops, Sportbekleidung und Bällen für die Primarschule Butezi genutzt werden“, erläuterte Christine Müller. Des Weiteren werden 40 Schulbänke mit Tischen in der Schreinerei der dortigen Berufsschule in Auftrag gegeben. „So ist zudem garantiert, dass die Wertschöpfungskette in der Region bleibt“.
Seit dem Genozid 1994, bei dem fast eine Million Ruander ermordet wurden, hat das Land zwar große Fortschritte gemacht, und rund 92 Prozent aller Kinder werden mittlerweile eingeschult, dennoch bleiben viele Probleme. Da setzt der Verein „Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms e.V.“ an und konnte in den vergangenen 14 Jahren mittels gesammelter Spendengelder u.a. den Umbau der Primarschule von Butezi mitfinanzieren. Christoph Burkhard versicherte den Anwesenden abschließend, dass jeder Euro in ein konkretes Projekt in Ruanda fließe. „Spendenwillige können sicher sein, dass die Verteilung der Mittel nach deutschen Standards vor Ort überprüft wird“.