Von David Zerfaß
EICH - Entwicklungshilfe leicht gemacht: Man gehe in die Grundschule nach Eich, kündige einen Ruanda-Spendenlauf an, warte die begeisterten Jubelschreie der Kinder ab und schicke alle Freiwilligen auf die Piste. Die Lehrer haben einen ruhigen Vormittag, die Kinder schlafen die Nacht gut und das Beste: Die Partnerschule in Kigali, der Hauptstadt Ruandas, werden neue Fördermittel zur Verfügung gestellt.
Scheckübergabe auf dem Schulhof
Bei der offiziellen Spendenübergabe auf dem Schulhof wurden noch einmal die drei besten Läufer geehrt. Sarah Kühn aus der 3 b teilte sich den zweiten Platz mit Hannah Landin aus der 4 b. Beide legten mit der stolzen Anzahl von 13 Runden eine beachtliche Strecke von 10,4 Kilometern hin. Doch die Leistung des ersten Platzes grenzt an ein wahres Laufwunder. Luc von Wallersbrunn aus der 4 b legte mal eben 19 Runden zurück. Nach den Angaben von Schulleiter Rainer Fels sind das sage und schreibe 15,2 Kilometer. Das ist wahrer Einsatz für die Partnerschule in Afrika. Bei so vielen motivierten Läufern kam natürlich auch eine entsprechend hohe Spendensumme zusammen. Die knapp 190 Schüler erliefen für Ruanda 2400 Euro. Eine Summe, die der Vorsitzende des Fördervereins Ruanda-Alzey-Worms und Bürgermeister der Stadt Alzey, Christoph Burkhard, durchaus zu schätzen wusste: „Im Jahr gehen im Durchschnitt etwa 20 000 Euro nach Ruanda. Da seid ihr nun mit eurer Spende ein ganz, ganz wichtiger Teil.“
Der kritische Beobachter würde sich dabei zu Recht die Frage stellen: „Wer garantiert mir denn, dass mein Geld auch wirklich in Ruanda ankommt?“ Das Besondere an Rheinland-Pfalz ist, dass die Frage hier ganz leicht zu beantworten ist: Michael Nieden, Landesgeschäftsführer des Vereins Rheinland-Pfalz-Ruanda, übernimmt diese wichtige Aufgabe. Jahrelang war er in Ruanda vor Ort, um Entwicklungshilfe zu leisten, und reist heute noch immer regelmäßig nach Kigali und ist dort für die Projekte verantwortlich.
Christine Müller ist die stellvertretende Landesvorsitzende im Verein und ebenso stellvertretende Vorsitzende im Förderverein Ruanda-Alzey-Worms, der auch von der Sparkasse Worms-Alzey-Ried maßgeblich unterstützt wird. Müller hält ihre Hand über die Projekte in Kigali und steht aktiv für deren Umsetzung ein.
Wiederholung im nächsten Jahr
Nieden betonte: „Da sitzen Menschen vom Landesverein im Büro in Kigali, prüfen Anträge und gewähren, dass der volle Betrag tatsächlich da ankommt, wo er gebraucht wird.“ So wird eine vertrauliche Basis für Spender und Mitglieder geschaffen, die auch dem Eicher Nachwuchs garantiert, dass kein einziger gelaufener Meter umsonst war. Für Schulleiter Fels steht fest, dass die Aktion im kommenden Jahr wiederholt wird. Denn auf seine entsprechende Frage, erhielt er ein lautes, nicht enden wollendes „Ja!“ von den Kindern.