ALZEY-WORMS/RUANDA - „Seit ich die Entwicklung in Ruanda verfolge, hat sich in diesem Land einiges getan“, erzählt Christine Müller, Geschäftsführerin des Fördervereins Ruanda Alzey-Worms. Es wurden mehr Straßen und Schulen gebaut, Glasfaserkabel verlegt. „Das betrifft vor allem die Städte, aber auf dem Land gibt es immer noch viel zu tun“, fährt sie fort.

Bereits zum sechsten Mal hat sie Ruanda besucht und sich über den aktuellen Zustand in den Partnerschulen des Vereins informiert. „Wir haben bisher sieben Schulen neu gebaut, eine Schule vollständig renoviert, einen Sportplatz angelegt, ein Aids-Projekt durchgeführt sowie ein kleines Nähatelier aufgebaut“, zieht die Vorsitzende Bilanz. Zurzeit unterstütze der Verein den Bau von zwei berufsbildenden Schulen. „Ruanda hat keine Naturressourcen, der Präsident des Landes, Paul Kagame, hat mehrmals betont, dass seine Ressourcen die Menschen sind. Die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 25 Jahre“, erklärt Müller. Deshalb sei es besonders wichtig, in Bildung zu investieren.

FAKTEN

Die vier Partnerschaftssektoren Ngororero, Kageyo, Hindiro und Muhororo des Landkreises Alzey-Worms befinden sich im Westen Ruandas im Distrikt Ngororero.

www.ruanda-alzey-worms.de

Spendenkonto: Sparkasse Worms-Alzey-Ried: Bankleitzahl: 553 500 10; Konto-Nr. 405 65 54; IBAN: DE55 5535 0010 0004 0565 54; BIC: MALADE51WOR

Insgesamt 180 000 Euro aus Spendengeldern des Vereins, aufgestockt mit Landesmitteln, wurden in den vergangenen Jahren in verschiedene Projekte des Vereins in Ruanda investiert. Rund 1400 Kinder besuchen jeweils die sieben vom Verein gebauten Grundschulen. In den neuen berufsbildenden Schulen werden die Jugendlichen zu Schneidern, Maurern, Tischlern, Automechanikern und Hauswirten ausgebildet.

Begleitet wurde Müller bei ihrem Besuch von Christine Osadschy, Mitglied des Vereinsvorstands, sowie der Lehrerin Ruth Wenz aus Eich. In zehn Tagen hat die Delegation acht Schulen besucht – ein hartes Programm, wie die Vorsitzende meint. „Meine persönliche Motivation, mich im Verein zu engagieren, ist, den Menschen vor Ort zu helfen, ihre Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten zu verbessern“, schildert Müller.

Für Christine Osadschy war es wichtig, nicht nur die Zahlen und Namen der Projekte auf Papier zu lesen, sondern die Menschen, die dahinter stehen, persönlich kennenzulernen. „Die Freundlichkeit der Leute in Ruanda ist so beeindruckend“, schwärmt sie und fährt fort: „Wir wurden überall von begeisterten singenden Kindern empfangen. Es hat das Herz gewärmt.“ Christine Müller fügt hinzu: „Als wir da waren, hatten die Kinder eigentlich Ferien, aber sie sind trotzdem gekommen, um uns zu empfangen.“

Nach Abschluss der Arbeiten an den beiden berufsbildenden Schulen will sich der Verein stärker für behinderte Kinder in Ruanda einsetzen: „Wir möchten solchen Kindern die Möglichkeit geben, in die Schule zu gehen und sich weiterzubilden“, erklärt Müller. Im Rahmen des neuen Projektes in Ineza Kubaya sollen Klassenräume und Sanitäranlagen in einer Einrichtung für behinderte Kinder gebaut werden. „Deshalb freuen wir uns über jede Spende“, so die Vorsitzende.