SPENDEN 1000 Jungen und Mädchen, Eltern, Schulleiter und Lehrer empfangen Delegation des Fördervereins Ruanda/Alzey-Worms in Afrika
ALZEY-WORMS (red). Sechs Schulen neu gebaut, eine Schule vollständig renoviert, einen Sportplatz angelegt, ein Aids-Projekt durchgeführt und ein kleines Nähatelier jetzt im Bau. Das war Grund für Christine Müller, Stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Ruanda/Alzey-Worms, erneut nach Ruanda zu fliegen, um die Projekte zu besuchen.
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110000 Euro aus Spendengeldern, aufgestockt mit Landesmitteln, gingen in den vergangenen neun Jahren in den Distrikt Ngororeo (vorheriger Name Kageyo), um diese Projekte auf den Weg zu bringen. Der Distrikt hat nach der letzten Verwaltungsreform 320000 Einwohner. Mit vier Sektoren in diesem Distrikt unterhält der Landkreis seine Partnerschaft, unterstützt somit ein Gebiet mit zirka 100000 Einwohnern. "Die Besuche und Besichtigung unserer Projekte", so Christine Müller, "sind für mich ein großer finanzieller Einsatz, sehr anstrengend, aber sie sind das Highlight unserer Partnerschaft."Â
Begleitet wurde Christine Müller bei ihren Besuchen der Projekte von ihrem Ehemann, vom Leiter des Koordinationsbüros in Ruanda, einem ruandischen Mitarbeiter und einer Praktikantin, die in Kigali ihr freiwilliges soziales Jahr absolviert. Auch der Vizebürgermeister des Districts Ngororeo, Emmanuel Mazimpaka, ließ es sich nicht nehmen, bei den Visiten dabei zu sein.
"Wenn trotz Ferien in Ruanda mehr als 1000 Kinder, Eltern, Schulleiter und Lehrer mit uns die Einweihung feiern oder einfach nur kommen, um uns zu begrüßen", so Christine Müller, "dann können einem schon mal die Tränen in den Augen stehen." Besonders groß war die Freude der Kinder, wenn die Eicherin die mitgebrachten Fußbälle, Luftpumpen und Trikots, gespendet von den Fußballkreisen Worms und Alzey, auspackte. Denn Sport wird bei den ruandischen Schülern sehr groß geschrieben. An der Partnerschule der Grundschule Eich in Kiziguro gibt es sogar eine Lehrermannschaft. Auf dem Sportplatz der Schule Gitwa, der von Spendengeldern des FSV Saulheim gebaut wurde, standen die älteren Schüler in ihren Trikots Spalier.
Als Dankeschön erhielt Christine Müller in zwei Schulen zwei lebende Kaninchen, die sie aber dort ließ. "Unsere Projekte liegen alle in schwer erreichbaren Gegenden. Wir befahren entweder Schlamm- oder Staubpisten oder haben auch längere Fußmärsche den Hügel rauf und runter. Doch ich rufe mir bei allen Anstrengungen in Erinnerung, dass die ruandischen Kinder und Lehrer diese Entfernungen fast jeden Tag auf sich nehmen, um überhaupt eine Schule zu besuchen", sagt Christine Müller.
An der Schule Gihiryi, der Partnerschule der Grundschule Alzey-Weinheim, haben die Eltern das gesamte Baumaterial für die sechs Klassenzimmer die letzten fünf Kilometer auf dem Rücken, Kopf oder auf Tragen zur Baustelle getragen. Müller: "Jetzt ist die Piste fertig und unser Auto war das erste, das überhaupt zu dieser Schule gelangte."
Alle Schulen sind in gutem Zustand. Nur an der Schule Ruhunga, der Partnerschule der Hauptschule Alzey, sind umfangreiche Dach- und Fensterreparaturen notwendig. An den anderen Schulen müssen noch Toilettenanlagen ergänzt und Wasserzuleitungen gebaut werden.
Der Sportplatz Gitwa soll nun für weitere Sportarten aufgerüstet werden und alle Schulen erhalten vom Förderverein didaktisches Lehrmaterial und Lehrtafeln in Englisch. Denn laut Verordnung der ruandischen Regierung ist zukünftig Englisch die erste Fremdsprache.