Die Sekundarschule Esecom Rucano in Ruanda bekommt neue Klassenräume und Regenwasserzisternen. Das hat der Förderverein Partnerschaft Ruanda Alzey-Worms bei seiner jüngsten Vorstandssitzung entschieden. 15.000 Euro investiert der Verein damit in die Ausbildung von Kindern in Ruanda. „Das haben die Schüler auch wirklich verdient“, ist sich Christine Müller, die sich als Zweite Vorsitzende im Partnerschaftsverein engagiert und zuletzt im Oktober nach Ruanda gereist ist, sicher. „Wir haben die Schule besucht“, sagt sie, „und es ist wirklich beachtlich, was sie dort vorhaben“. Dass die Schüler zum Lernen auch die richtigen Räumlichkeiten bräuchten, liege auf der Hand. Um das zu ermöglichen, will die Schule nun mithilfe des Partnerschaftsvereins Alzey-Worms die Räume, die bereits entkernt sind, in Schulräume umwandeln. Der Zuschuss von 15.000 Euro vom Verein zu den Gesamtkosten von 44.000 Euro sei „schon ein Brett“, sagt Müller, man investiere es aber gerne in ein solch sinnvolles Projekt, sind sich Müller, der Erste Vorsitzende Christoph Burkhard und die anderen Vorstandsmitglieder einig. Den Rest der Kosten, 29.000 Euro, übernimmt das Land Rheinland-Pfalz. Berufsschule will in weiteren Berufen ausbilden Die Berufsschule, 1989 gegründet, befindet sich in der westlichen Provinz, im Distrikt Ngororero. Die ländliche Region ist für ihr kaltes Klima und die starken Niederschläge bekannt, die Bevölkerung lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft. Etwa drei Stunden dauere eine Autofahrt von Kigali, der Hauptstadt Ruandas, zur Schule, erklärt die Eicherin Christine Müller. Eine zwei Kilometer lange, unbefestigte Straße führe von der Hauptstraße schließlich zur Schule. Insgesamt absolvierten der zeit 462 Schüler dort eine Ausbildung im Maurerhandwerk, Tourismus, Netzwerktechnik oder Buchhaltung, davon 253 Mädchen und 209 Jungen. Ein engagiertes Team aus 13 Lehrkräften unterrichte die Schüler. Um noch mehr Kindern eine Ausbildung, auch in weiteren Berufen, ermöglichen zu können, benötige die Schule weitere Räume. Die derzeit 12 Klassenräume und getrennte Schlafsäle für Jungen und Mädchen reichten dann nicht mehr aus. Auch sollen zukünftig Bibliotheken und Labore eingerichtet und ausgestattet werden, um allen Schülern auch angemessene Lernbedingungen zu ermöglichen. Not wendig seien deshalb vier weitere Klassenräume. Verbessert werden soll in Esecom daneben aber auch die Wasserversorgung. Weshalb sich der Partnerschaftsverein auch für zwei neue Zisternen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 10 Kubikmetern eingesetzt hat. Diese sollen Regenwasser auffangen. Außerdem soll eine neue Stützmauer das Gelände in dieser niederschlagsreichen Region sichern, Bodenerosionen vorbeugen und Erdrutsche verhindern. Insgesamt vier Monate sind für die Bauarbeiten am neuen Gebäude, der Zisterne und Stützmauer veranschlagt. In Deutschland kaum vorstellbar. In Ruanda, da ist sich Christine Müller sicher, ist das Zeitfenster ausreichend. Verein wünscht sich Landrat im Vorstand Und dann am Ende Vorstandssitzung haben Müller und Burkhard noch etwas auf dem Herzen: Sie wünschen sich einen Vertreter des Landkreises als Mitglied oder Vorsitzenden im Verein. Gedacht habe Christine Müller dabei an Landrat Heiko Sippel, der bei der jüngsten Sitzung allerdings nicht anwesend ist. „Es ist ein ganz anderes Auftreten, wenn der Landrat den Vorsitz über nimmt“, weiß auch Christoph Burkhard, der selbst als damaliger Bürgermeister von Alzey den Posten schon innehatte. Sein Nachfolger Steffen Jung, auch anwesend bei der Sitzung, sieht sich auch in seiner Funktion als Stellvertreter von Sippel im Landkreis eher nicht als den besten Vertreter: „Richtiger Vertreter wäre der Landrat“, pflichtet er den beiden bei. „Ich kann ihn fragen, aber ihm seine Entscheidung nicht abnehmen“, erklärt er auch. Den Posten des Beisitzers hingegen könnte sich Jung gut vorstellen. Wünschen würde sich der Verein weitere Partnerschaften mit Schulen im Landkreis Alzey-Worms und auch, dass die Verbandsgemeinde Monsheim wieder mit im Boot sitzt. Nicht nur, damit dann jede Verbandsgemeinde im Kreis involviert ist.
Das Gebäude ist bereits entkernt. Hier sollen bald weitere Schüler an der Berufsschule Esecom Rucano unterrichtet werden.